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Zwischenkriegszeit

Das Bevölkerungswachstum in der Romasiedlung setzte sich auch in der Zwischenkriegszeit fort. Die Einwohnerzahl der Loipersdorfer Romasiedlung stieg von 74 Personen im Jahre 1923 auf 118 Personen im Jahre 1936. Laut einer Erhebung der burgenländischen Gendarmerie aus dem Jahre 1929 bewohnten die 26 Romafamilien aus Loipersdorf mit ihren insgesamt 99 Angehörigen 20 Gebäude. Diese bestanden aus jeweils einem Raum, was einer durchschnittlichen Belegung von fünf Personen pro Raum entsprach. Ihr Lebensstandard lag damit wesentlich über dem der Nachbarsiedlung Schreibersdorf, in der die Belegungsdichte mit durchschnittlich zehn Personen pro Raum fast doppelt so hoch war.


Gerhard Baumgartner - Aus: Gerhard Baumgartner | Herbert Brettl, Einfach weg! Verschwundene Roma-Siedlungen im Burgenland, Wien, 2020