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Gedenkort Kemeten

Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) forderte Millionen Menschenleben ein – darunter Frauen, Männer und Kinder aus der Zivilbevölkerung und zahlreiche Soldaten, die für ihr Land kämpfen mussten. Im Nationalsozialismus wurden Menschen aufgrund ihrer politischen oder religiösen Gesinnung, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen und geistigen Verfassung verfolgt, in Konzentrations- und Arbeitslagern oder anderen Tötungsanstalten eingesperrt und schließlich ermordet. Jedem, der nicht in die NS-Rassenideologie passte, wurde das Lebensrecht abgesprochen.

Auch Kemeten blieb von den Maßnahmen der Nationalsozialisten nicht verschont und musste viele Opfer beklagen, an die an dieser Stelle erinnert werden soll. Neben Jüdinnen und Juden ist die NS-Opfergruppe der Rom*nija die am stärksten von der NS-Vernichtungspolitik betroffene Ethnie des Burgenlandes. Vor allem dieser Gruppe soll gedacht werden, da ihr rund 200 Kemeter Romnija und Roma zum Opfer fielen. Lange Zeit erfuhr diese Opfergruppe keine bis wenig öffentliche Repräsentanz auf burgenländischen Denkmälern, was durchaus ein Abbild ihrer jahrzehntelangen Marginalisierung ist.1 Um die Jahrtausendwende kam es zu Diskussionen über die Errichtung einer Gedenktafel für die Opfer der Kemeter Romnija und Roma, die jedoch ins Leere verliefen bzw. scheiterten. Im Jahr 2005 flammte die Diskussion über eine Gedenktafel in Kemeten erneut auf, deren Antrag zur Errichtung jedoch in zwei Gemeinderatssitzungen abgelehnt wurde.2 Im Jahr 2021 wurde der Gedanke einer Erinnerungsstätte wiederum aufgegriffen. Es gab eine Befragung der Bevölkerung, die sich mehrheitlich für die Errichtung einer Gedenkstätte aussprach.


1 Rettl, Lisa: Erinnerungskultur im Burgenland. Tendenzen und aktuelle Entwicklungen. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Jahrbuch 2006, Wien 2006, 72.

2 Rettl, Erinnerungskultur im Burgenland, 78f.

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